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Seniorenboxen Dortmunder Boxsport 20/50 e.V.

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Dortmunder Boxsport 20/50

Sie schlagen Geraden und Haken  - und das noch ganz schön schnell. Zumal hier Senioren im Ring stehen.

Boxen ist für die Frauen und Männer vom Dortmunder Boxsport 20/50 so etwas wie eine Sucht geworden. Egal wie spät man anfängt - man kommt nicht mehr davon los.
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Boxen hat in Dortmund eine lange Tradition. Erst recht beim ältesten Club der Stadt, dem Dortmunder Boxsport 20/50. 

Und so ist es fast schon logisch, dass im Club nicht nur junge Sportlerinnen und Sportler für Liga-Kämpfe oder die erhoffte Profikarriere trainieren. Seit mehr als 20 Jahren treffen sich auch die Senioren, um fit zu bleiben oder zu werden: ehemalige Boxer ebenso wie absolute Neulinge. 

Zweimal pro Woche kommen die Frauen und Männer zwischen 30 und 80 Jahren zusammen, um gegen Sandsäcke zu schlagen, sich im Sparring zu messen oder bei Sit-ups und Liegestützen im Ring zu schwitzen.

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Eine unschlagbare Seniorengruppe

Francesco Solimero ist seit 30 Jahren Boxtrainer
Francesco Solimero ist seit 30 Jahren Boxtrainer
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Gegründet wurde die Seniorengruppe des Dortmunder Boxsport 20/50 bereits 1996. Wer das Training in der Helmut-Körnig-Halle, in unmittelbarer Nähe zum Signal Iduna Park, besucht, merkt schnell: Das ist eine unschlagbare Gruppe. Jeder sollte in seinem Leben mal geboxt haben, so das Credo vom Vereinsvorsitzenden Dieter Schumann. Wer boxt, sei offener, freier, kontaktfreudiger.

Der Sandsack schlägt nicht zurück

Krafttraining und Leichtkontaktboxen sind für die Gruppe kein Problem. Eindrucksvoll beweisen die Frauen und Männer, dass Boxen der Gesundheit eher nutzt als schadet. Fitnessboxen gilt als perfektes Ganzkörpertraining, das Konzentration, Kondition und Koordination sowie die Beweglichkeit schult - bis ins hohe Alter.

"Die sind noch so fit, da kann sich ein 20-Jähriger dahinter verstecken", bestätigt auch Francesco Solimero beim Blick auf seine Schützlinge. Der 63-Jährige leitet das Training der Freizeit-Seniorenboxer.

Zusammen kämpfen, zusammen feiern

Auch außerhalb des Rings sind die Freizeit-Seniorenboxer eine starke Gemeinschaft. Gemeinsam besuchen sie Konzerte, gehen ins Theater, trinken etwas zusammen nach dem Training, treffen sich auf runden Geburtstagen und helfen sich bei alltäglichen Problemen.














Francesco Solimero ist seit 30 Jahren Boxtrainer
Francesco Solimero ist seit 30 Jahren Boxtrainer
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Der Dortmunder Boxsport 20/50 gilt seit jeher als weltoffener Club. 200 Mitglieder aus 20 Nationen zählt der 1920 gegründete Verein, der auf eine erfolgreiche Vereinsgeschichte mit Meistertiteln und zahlreichen Pokalen zurückblickt.

Abseits des Rings bietet er auch Ferienfreizeiten für Jugendliche sowie spezielle Boxlehrgänge unter anderem für Manager, Künstler und Pädagogen an.

Heute übernimmt der Club immer mehr gesellschaftliche Aufgaben, engagiert sich für minderjährige Flüchtlinge und gegen Rassismus. Internationale Verbindungen sind dem Club wichtiger als Medaillen und Siege. "Wir waren schon immer eine weltoffene Gemeinschaft", so Geschäftführer Mathias Burchardt. 
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Mathias Burchardt: "Wenn wir hauen, hauen wir richtig und dann hauen wir ab"

Geschäftsführer Mathias Burchardt über eine vielseitige Seniorenriege, in der es vor allem um Spaß geht und in der jeder willkommen ist.

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Trainer Francesco Solimero trainiert mit der Gruppe neben Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit auch die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit. Es geht um Stressabbau und den Erhalt der Leistungsfähigkeit.

Dabei werden die Teilnehmer gefordert, aber nicht überfordert. Erlaubt ist, was beim Fitness-Boxtraining ohne Vollkontakt möglich ist. Denn die Übungen im Ring sind keine Pflicht.

"Jeder macht das, was er schafft und wer gehandicapt ist, setzt einfach eine Runde aus", sagt der Trainer und das wissen die Boxerinnen und Boxer zu schätzen. So wie Thomas Wallich (52) und Herbert Lausberg (54).


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Herbert Lausberg (54)

"Da fühlt sich keiner zu alt"

Thomas Wallich (52)

"Ich hatte schon am Anfang ein bisschen Schiss"

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Ein Herz für Senioren

Dieter Schumann ist der Vorsitzende vom Dortmunder Boxsport 20/50 und die gute Seele innerhalb und außerhalb des Rings. Lange kämpfte er selbst aktiv und trainiert heute regelmäßig mit den Freizeit-Seniorenboxern.

Schumann brennt für seinen Sport. Seit 1972 lenkt der 75-Jährige die Geschicke des Vereins. Über Dortmund hinaus ist "20/50" unter anderem für Club- und Länderkämpfe bekannt.

Auch zu Hause in Hombruch erinnern abgewetzte Lederhandschuhe, lange Reihen von Fotoalben und Medaillen an seine große Leidenschaft - das Boxen, den Verein und seine Sportkameraden. 
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Dieter Schumann: "Wir machen nicht nur Sport"

Die Dortmunder Senioren-Boxer verbindet weit mehr als nur die Trainingsgemeinschaft, sagt der erste Vorsitzende Dieter Schumann.

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"Ich brauch nicht viel im Leben, vier Ecken, Handschuh, Ring ...", singt der Dortmunder Liedermacher und Kabarettist Fred Ape.

Die Vereinshymne beschwört den Geist der Gemeinschaft und das Miteinander - auch außerhalb des Rings.

Und Fred Ape weiß: "Dieser Sport ist fair, wenn Ihr's nicht glaubt, kommt doch vorbei, das Training ist nicht schwer..."
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Seit Jahren lädt der Vereinsvorsitzende zum Prominenten-Stammtisch ein, der mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens geworden ist. 

Schriftsteller, Opernsänger, ehemalige Olympia-Sieger - alle waren schon zu Gast beim Boxer-Stammtisch. Und einige der Gäste waren danach neugierig, streiften sich Boxhandschuhe über und schauten beim Training der Dortmunder Senioren vorbei.

Ein guter Freund von Schumann ist der ehemalige Box-Weltmeister Henry Maske. Eine lebensgroße Pappfigur schmückt den Trainingsraum - und ist damit ein beliebtes Fotomotiv.

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Boxen ist und war in Dortmund stets mehr als nur Sport. Die Freizeit-Seniorenboxer und der ganze Verein engagieren sich seit vielen Jahren sozial und gesellschaftlich.

Die Hilfe geht weit über den Sport hinaus. In den vergangenen Jahren haben daher auch viele Flüchtlinge beim Dortmunder Boxsport 20/50 eine neue Heimat gefunden.
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Mathias Burchardt: "Wir versuchen, ihnen ein Stück Heimat zu geben"

Die Seniorensportgruppe unterstützt junge minderjährige Flüchtlinge im Verein und versucht, ihnen auch außerhalb des Boxsports zu helfen, erzählt Mathias Burchardt.

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Ida Kowalski: "Die sind immer engagiert dabei"

Mit 16 Jahren ist Ida Kowalski eine der jüngsten Boxerinnen im Verein. Sie ist vor allem beeindruckt, wie fit die Senioren noch sind.

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Mit ihrem gesellschaftlichen Engagement zeigt die Gruppe, das Eigenschaften wie Haltung, Können und Stehvermögen die Boxer nicht nur im Ring auszeichnen.

Die Senioren bringen dazu noch Erfahrung und vor allem Gelassenheit mit in den Club. Davon können  vor allem die Nachwuchssportler und -sportlerinnen des Vereins profitieren.

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Gerhard Wulf

"Ich freue mich jedes Mal, wenn wir Training haben"

Mathias Burchhardt

"Wir werden gemeinsam alt"

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Für die älteren Sportler - nicht selten sind sie auch im Vorstand des Vereins aktiv - ist das regelmäßige Training also längst zum festen Bestandteil der Wochenplanung geworden.

Das Image von Aggression und Gewalt lassen die Senioren-Boxer schnell vergessen. Hier geht es vor allem um fit bleiben, Alltag vergessen, Bewegen und das gemeinsame Sporttreiben.
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Coolste Seniorensportgruppe Deutschlands

"Deutschlands coolste Seniorensportgruppe" kommt aus dem Schwarzwald

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Es gibt jede Menge besondere und coole Gruppen in Deutschland, in denen Ältere gemeinsam Sport treiben. Doch welche ist die coolste dieser Gruppen? Das wollte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wissen und lobte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) einen Preis für diese Gruppen aus.

Mehr als 300 Bewerbungen 

Die Resonanz auf den Wettbewerb war riesig und die Jury hatte keinen leichten Job aus der Fülle der Einsendungen fünf Siegergruppen zu benennen. Von Bewerbungen in Reimform, über die Aufzählung der Anzahl der erneuerten Hüftgelenke bis hin zu ausgefallenen Sportarten hatten sich die Kandidaten einiges einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Jury zu gewinnen.

Kein leichter Job für die Jury
 

"Auch wenn die Entscheidung aufgrund der vielen sehr guten Bewerbungen alles andere als leicht war, finde ich, dass wir großartige Gewinner gefunden haben, die für einen attraktiven Sport der Älteren stehen", kommentierte die Olympiasiegerin von 1972, Heide Ecker-Rosendahl die Jurysitzung am 13. März bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) in Bonn.

 "Die Bandbreite und Anzahl der Bewerbungen sind schon außergewöhnlich. Sie zeigen die Popularität und Vielseitigkeit des Sporttreibens bis ins höchste Alter auf. Damit wird deutlich, dass das Thema schon längst in den Vereinen angekommen ist und immer mehr Ältere aktiv und bewegt leben", sagte DOSB-Präsident und Jurymitglied Walter Schneeloch.

Fünf Sieger stehen fest
 

 Als Deutschlands coolste Seniorensportgruppe wurde am 28. Mai 2018 beim Deutschen Seniorentag in Dortmund das Tai Chi Zentrum Yuin So Wolkenhand e.V. in Bühlertal ausgezeichnet. Zweiter wurde der Hamburger Verein StadtFinder/ Forum Spielräume e.V, den dritten Platz belegten die Inline-Skater und Tischtennisspieler des Bewegungswissenschaftsförderverein der Universität Hamburg. Üben den vierten Platz konnte sich die inklusive Tanzgruppe des Magdeburger SV freuen, den fünften Platz belegten die Boxer Dortmunder Boxsport 20/50.

Publikumspreis geht nach Hamburg


Bei einem zweiwöchigen Online-Voting der fünf Siegergruppen setzten sich zudem die Inline-Skater und Tischtennisspieler des Bewegungswissenschaftsförderverein der Universität Hamburg durch. Die Preise an die Gruppen wurden von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey vor großer Kulisse überreicht.
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