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Los geht's

Raus aus dem Haus - Stadtfinder/Forum Spielräume e.V.

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20 Seniorinnen und Senioren auf einem Spielplatz. Doch sie sitzen nicht auf der Bank und beaufsichtigen ihre Enkel - hier wird sich bewegt und gespielt und die Parkbank wird zum Sportgerät. Alltag für die Gruppe "Raus aus dem Haus" in Hamburg-Langenhorn.
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Balancieren auf dem Bordstein, Schaukeln auf dem Spielplatz oder Boßeln mit Gymnastikreifen - für die Gruppe "Raus aus dem Haus" gibt es kaum Grenzen, wenn sie sich zum Sport aufmacht. Einmal die Woche kommen etwa 20 Seniorinnen und Senioren im Stadtteil Langenhorn zusammen und erobern das Quartier.

Ins Leben gerufen wurde das Bewegungsprojekt 2012 auf Initiative des Gesundheitsamts Hamburg-Nord. Heute ist die Gruppe nicht mehr wegzudenken.
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Draußen sein hat Vorteile - die Gruppe ist nicht an Hallenzeiten gebunden, erreicht ihre Ziele zu Fuß und kann jederzeit loslegen. Unterwegs ist Kreativität gefragt: Aus dem Schaukelgerüst wird dann kurzerhand das "Netz" für eine Art Volleyball, das sogenannte Hotball.

Und bei Hamburger Schietwetter? Da trifft sich die Gruppe im Mietertreff NoMa (Mobile Nachbarschaft) und spielt Bowling auf der Konsole.

Im Quartier hat das einen neuen Blick auf das Älterwerden und den Sport eröffnet.
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Martin Legge: "Die Senioren sind hier die Bewegungsavantgarde"

Projekt-Entwickler Martin Legge ist überzeugt, dass die Gruppe den Stadtteil verändert hat.

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Die Freiheit der Kindheit spüren

Geht nicht, gibt's nicht: Die Gruppe ist bei Wind und Wetter draußen und hat auch keine Angst vor großen Spielgeräten.

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Gemütlich auf der Parkbank sitzen und Tauben füttern? Denkste. Für die Hamburger ist eine Bank  in erster Linie ein Sportgerät.

Übungsleiterin Elif Solhan achtet stets darauf, dass ihre Schützlinge die Übungen korrekt und richtig und dosiert ausführen.

Sie sollen zwar an ihre Grenzen kommen, aber sich auf keinen Fall überfordern. Alle mache das, was sie können, Druck gibt es nicht.
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Elif Solhan: "Leben ist Bewegung"

In Bewegung bleiben und fit zu sein, ist wichtig für die Lebensqualität - auch im Alter, findet Übungsleiterin Elif Solhan.

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Der regelmäßige Treffpunkt und die gemeinsamen Aktivitäten verbinden die Älteren in Langenhorn, sie  geben sozialen Halt. Und der Spaß kommt ohnehin nicht zu kurz auf den Streifzügen - zumal die Bewegungseinheit ab und zu auch mal am Grillplatz endet. 

Heinz Nahler ist mit viel Engagement bei der Sache. Dabei war er am Anfang skeptisch, mitzumachen. Doch seine Frau leistete Überzeugungsarbeit.
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Heinz Nahler: "Komm, da kannst du mitmachen"

Heinz Nahler ist seit fünf Jahren Mitglied der "Raus aus dem Haus"-Gruppe. Er schätzt es, dass alle in einem Alter sind.

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Das Quartier bietet viele Möglichkeiten für Aktivitäten - und viele davon haben die Bewohner der Gruppe zu verdanken. 

Pfosten und Poller werden beispielsweise genutzt, um mit Gymnastikreifen eine Art "Hufeisenwerfen" zu veranstalten. Oder es wird einfach nur mit den Reifen nach norddeutscher Tradition geboßelt.

Der Clou: Wer ein Smartphone besitzt und wissen will, wie die Spielregeln sind, kann sich über QR-Codes auf dem Gelände die Infos leicht aus dem Internet herunterladen.

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Martin Legge: "Das haben wir ja 60 Jahre nicht gemacht"

Einen festen Plan hat die Gruppe nicht, wenn es raus geht. Daraus ergeben sich viele Überraschungen - auch für Martin Legge.

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Raufklettern auf das Spielgerät und runter über die Rutsche - Antje Haugwitz kann ihren Urenkeln auf dem Spielplatz noch einiges vormachen.

Diese Erfahrungen gemeinsam mit den anderen Seniorinnen und Senioren zu machen, motiviert sie, auch mal etwas zu versuchen, was sie sich nicht zugetraut hätte. Wie etwa das Rutschen.

Manchmal machen die "Alten" es den "Jungen" sogar vor, wie man seine Zeit auf dem Spielplatz verbringen kann.
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Annemarie Gardeweg

Meine Enkel glauben mir das nicht

Harald Nielsen

Die Kinder spielen einfach mit

Heidi Nielsen

Im Alter ist es wichtig, dass man Kontakte hat

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Hanseatische Zurückhaltung und eine schöne Portion Selbstironie machen die Gruppe ebenso aus, wie ihre Freude an der Bewegung.

Die Übungseinheiten im Quartier möchte jedenfalls keiner missen. Und auf dem Spielplatz lächelt über die "komischen Alten" schon längst keiner mehr.
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"Deutschlands coolste Seniorensportgruppe" kommt aus dem Schwarzwald

Familienministerin Franziska Giffey und Heide Ecker-Rosendahl überreichten die Preise für die zweiplatzierte Gruppe.
Familienministerin Franziska Giffey und Heide Ecker-Rosendahl überreichten die Preise für die zweiplatzierte Gruppe.
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Es gibt jede Menge besondere und coole Gruppen in Deutschland, in denen Ältere gemeinsam Sport treiben. Doch welche ist die coolste dieser Gruppen? Das wollte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wissen und lobte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) einen Preis für diese Gruppen aus.

Mehr als 300 Bewerbungen 

Die Resonanz auf den Wettbewerb war riesig und die Jury hatte keinen leichten Job aus der Fülle der Einsendungen fünf Siegergruppen zu benennen. Von Bewerbungen in Reimform, über die Aufzählung der Anzahl der erneuerten Hüftgelenke bis hin zu ausgefallenen Sportarten hatten sich die Kandidaten einiges einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Jury zu gewinnen.

Kein leichter Job für die Jury 

"Auch wenn die Entscheidung aufgrund der vielen sehr guten Bewerbungen alles andere als leicht war, finde ich, dass wir großartige Gewinner gefunden haben, die für einen attraktiven Sport der Älteren stehen", kommentierte die Olympiasiegerin von 1972, Heide Ecker-Rosendahl die Jurysitzung am 13. März bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) in Bonn.

"Die Bandbreite und Anzahl der Bewerbungen sind schon außergewöhnlich. Sie zeigen die Popularität und Vielseitigkeit des Sporttreibens bis ins höchste Alter auf. Damit wird deutlich, dass das Thema schon längst in den Vereinen angekommen ist und immer mehr Ältere aktiv und bewegt leben", sagte DOSB-Präsident und Jurymitglied Walter Schneeloch.

Fünf Sieger stehen fest 

Als Deutschlands coolste Seniorensportgruppe wurde am 28. Mai 2018 beim Deutschen Seniorentag in Dortmund das Tai Chi Zentrum Yuin So Wolkenhand e.V. in Bühlertal ausgezeichnet. Zweiter wurde der Hamburger Verein StadtFinder/ Forum Spielräume e.V, den dritten Platz belegten die Inline-Skater und Tischtennisspieler des Bewegungswissenschaftsförderverein der Universität Hamburg. Üben den vierten Platz konnte sich die inklusive Tanzgruppe des Magdeburger SV freuen, den fünften Platz belegten die Boxer Dortmunder Boxsport 20/50.

Publikumspreis geht nach Hamburg

Bei einem zweiwöchigen Online-Voting der fünf Siegergruppen setzten sich zudem die Inline-Skater und Tischtennisspieler des Bewegungswissenschaftsförderverein der Universität Hamburg durch. Die Preise an die Gruppen wurden von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey vor großer Kulisse überreicht.
Familienministerin Franziska Giffey und Heide Ecker-Rosendahl überreichten die Preise für die zweiplatzierte Gruppe.
Familienministerin Franziska Giffey und Heide Ecker-Rosendahl überreichten die Preise für die zweiplatzierte Gruppe.
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